Zahnarztbesuch im Pflegeheim

Mein Betreuungstag im Alten- und Pflegeheim

Behandlung pflegebedürftiger Patienten im Pflegeheim

Leuchtende Augen

 

“Seit einem viertel Jahr kann ich meine Prothesen nicht tragen” sagte  Frau Meier und schaute mich fragend an. Sie war seit langer Zeit zahnlos. “Ich vermisse gesundes Essen. Die Vitamine fehlen mir sehr” Wir saßen im Ambulanzraum des Alten- und Pflegeheimes in Schwerin -Schelfwerder.

 

Vorsichtig nahm ich die untere Prothese in meine Hand. Ich drehte sie und untersuchte Sie auf Schäden. Für die zwei verbliebenen Zähne waren einfache Drahtklammern eingearbeitet.

Der Ersatz schien intakt zu sein. Doch schon bei leichtem Druck merkte ich, dass sich diese beiden Zähne im Mund von Frau Meier verschoben haben mussten. Ich bekam den Ersatz einfach nicht eingesetzt. 

 

Mit meiner mitgebrachten Schleifmaschine konnte ich den Kunststoff-Sattel an der Prothese etwas schmaler schleifen. Dann versuchte ich es noch einmal. Mit einem sanften Klacken glitt die Prothese auf dem Kiefer und die beiden Zähne wurden präzise von den Klammern umgriffen, als ob sie nie von voneinander getrennt gewesen wären. 

 

Da leuchteten Die Augen von frau Meier auf, endlich konnte Sie wieder Kauen. Die Apfelstückchen, die sie immer klein schneidet, können sie jetzt beglücken.

Kooperationszahnarzt

Da war er, der erste Glücksmoment als Patenzahnarzt eines Schweriner Alten- und Pfelgeheimes. Wo bleiben eigentlich die Patienten, wenn sie sehr alt sind? Wer betreut sie dann eigentlich?

Die betagten Patienten sind sehr unterschiedlich

Ich habe keine Alterszahnarztpraxis. Doch viele meine Patienten sind sogenannte 

Go-Go´s 

Sie legen Wert auf gepflegte Zähne. Haben Interesse an einer vorsorge orientierten Betreuung. Sie kommen zweimal im Jahr zur Kontrolluntersuchung und lassen auch eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Dafür geben sie gern Geld aus.

dann die Slow-go´s

und dann kommt die Gebrechlichkeit. Das ist ein Transformationsprozess. Es geht nicht mehr so schnell und alles wird viel schwieriger. Langsam wird man abhängig von der Unterstützung durch Angehörige. Auch die Organisation des Zahnarztbesuches gehört dazu.

Der Blickwinkel ändert sich. Komme ich da auch mit einem Rollator hin? Haben die einen Fahrstuhl

und dann die No-go´s

Die Pflegebedürftigkeit kann dazu führen, dass jetzt andere Menschen die Entscheidungen für sie treffen. Gesunde Zähne waren doch immer wichtig. Wie geht es jetzt weiter?

Kann mich (m)ein Zahnarzt weiterhin betreuen?

Und da stehe ich nun. Im Rahmen meiner Betreuung werde ich an diesem Mittwoch Vormittag ca. 30 Patienten dieser no-go´s untersuchen. Ich stelle mich diesem Thema, welches unsere Gesellschaft vor riesige Herausforderungen stellt.

Dies ist mein erstes Jahr als Betreuungszahnarzt. Ich möchte den Bewohnern dabei helfen, dass Sie eine gesunde Mundhöhle haben. Gutes Kauen ist wichtig für die Gesundheit.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema, dann schreiben Sie mir gern eine Nachricht.

Kontakt

Ich werde in weiteren Blog Beiträgen über meine Erfahrungen berichten.

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